JBBL: Bittere Niederlage für junge Giganten gegen Göttingen (83:84)
Eine ganz bittere 83:84-Niederlage gab es am vergangenen Sonntag im Spitzenspiel der JBBL Relegationsrunde 1 zwischen den ART Giants Düsseldorf und den Sartorius Youngsters Göttingen und plötzlich ist sogar die eigentlich sicher geglaubte Playoffteilnahme wieder in Gefahr.
Mit den Gästen aus Göttingen kam das Team mit den bislang wenigsten Niederlagen der Relegationsrunde nach Düsseldorf. Dabei war besagtes Spiel aber für die gastgebenden Giants das letztes Relegationsspiel während die Gäste aus Göttingen noch zwei Nachholspiele zu bewältigen haben. Und dies führe zu einer Ausgangslage mit gleich mehreren Optionen für die Gastgeber: Da das Hinspiel gegen Göttingen mit 7 Punkten Differenz verloren worden war, hieße ein Sieg der Giants mit 8 Punkten oder mehr der sichere erste Tabellenplatz, ein Sieg mit weniger Punkten ein sicherer Platz eins oder zwei, eine Niederlage dagegen, abhängig von den beiden letzten Göttinger Spielergebnisse, sogar noch die Möglichkeit auf den dritten Tabellenrang abzurutschen.
Unter diesen Voraussetzungen entwickelte sich von Beginn an ein gutes Jugendbasketballspiel, bei dem die erstem Minuten den Gästen aus Göttingen gehörten. Göttingen war bereiter und wacher, während die Düsseldorfer den Kampf nicht anzunehmen wussten. Bereits in dieser Phase zeigte sich die Stärke der Göttinger = eine unfassbare Trefferquote aus dem Dreipunkteland. Drei Schuss, drei Treffer, dazu ein ungeschicktes Foul in einem weiteren Dreierversuch, ein weiteres Foul mit Freiwürfen und ein ganz einfacher Layup auf Seiten der Youngsters während auf Düsseldorfer Seite lediglich drei Körben gelangen und in der vierten Minute stand es 6:16 aus Sicht der Gastgeber. Eine erste Auszeit musste helfen und diese zeigte Wirkung: Ab nun kamen die Giants besser ins Spiel. Defensiv näher am Mann sowie offensiv strukturierter und zielstrebiger folgte ein eigner 9:0-Lauf der Gastgeber sowie ein Viertelende auf Augenhöhe und nahezu ausgeglichen ging es mit 21:24 in die erste Pause.
Mit Viertel zwei ging es weiter und immer wenn Düsseldorf konzentriert verteidigte und offensiv den eigenen Gameplan verfolgte war man den Göttingern überlegen. In Minute 11 war es dann auch endlich soweit. Düsseldorf übernahm die Führung und das Spiel entwickelte sich scheinbar in die richtige Richtung aus Sicht der Rheinstädter. Aber trotzdem blieb Göttingen gefährlich. Insbesondere aus der Distanz sollte an diesem Tag einfach alles fallen (am Ende des Spiels insgesamt 12 Dreier bei einer sehr guten Trefferquote) und trotz eines wirklich guten Spiels auf Seiten der Giants sah die Halbzeitführung mit 40:37 wahrlich nicht komfortabel aus.
Viertel drei ging weiter wie der zweite Abschnitt. Düsseldorf war konzentriert und behielt das Heft in der Hand. Man spielte offensiv gut und verteidigte konzentriert und Stück für Stück konnten sich die Gastgeber absetzen. Das Ergebnis: In der 26sten Minute stand bei 57:44 die höchste Düsseldorfer Führung auf der Anzeigetafel. Aber Göttingen war weiter hellwach. Nun zeigte sich die Qualität der Gäste. Die Konzentrationsfähigkeit der Youngsters aus Göttingen war einfach höher. Während die Göttinger weiter, trotz Rückstand, ihrem Spielmuster folgten und ihre z.T. auch sehr schwierigen Würfe erfolgreich im Korb unterbrachten, warfen die Düsseldorfer Gastgeber nun zu oft den Ball daneben. Dazu konnte der Defensivrebound einfach nicht kontrolliert werden und Göttingen kämpfte sich zurück. Viertel drei endete und ausgeglichen ging es in den Schlussabschnitt (61:61).
War es bereits bis hierhin spannend, sollte das letzte Viertel und insbesondere die Schlussphase alles bis dahin geschehene an Dramatik noch klar überbieten. Das Spiel ging hin und her. Einer 4-Punkte Führung der Göttinger folgte eine 6-Punkteführung der Giants, die wiederum durch Göttingen erst gekontert und dann in eine 5-Punkte-Führung umgewandelt werden konnte. Minute 39 wurde erreicht und Göttingen sah bei 82:77 bereits wie der sichere Sieger aus. Bei noch 2 Minuten auf der Uhr versuchte Düsseldorf nun eine Fullcourtpresse mit Erfolg und tatsächlich konnte der Rückstand reduziert werden. Zwei Ballgewinne und ein Freiwurf sowie einen Dreier durch Max Adamczyk später war der Rückstand auf einen Punkt reduziert und mit einer verrückten Schlussphase sollte das Spiel enden.
Bei 16,8 Sekunden Restzeit und einem Punkt Rückstand begeht Daron Khoranian ein Foul, das von den Schiedsrichtern als unsportlich gewertet wird. Zwei Freiwürfe und Einwurf Seite für Göttingen. Der Dagger? Nein, denn von den beiden Freiwürfen wird keiner von Göttingen genutzt und auch aus dem Einwurf wird kein Kapital geschlagen. Im Gegenteil, Düsseldorf erkämpft sich den Spielball und erhält seinerseits ein unsportliches Foul zugesprochen. Jan Dübener macht es auf Seiten der Gastgeber etwas besser. Ein Freiwurf sitzt und bei ausgeglichenem Spielstand und noch 6,5 Sekunden auf der Uhr muss der Ball ins nur ins Feld gebracht werden und die Chance auf den Sieg liegt wieder bei den Giants. Das Feld ist bereitet für einen letzten Angriff, es gibt Einwurf an der Mittellinie und auch dieser Angriff endet in einem Foul. Max Adamczyk geht aufgrund von Teamfouls für zwei Freiwürfe an die Linie, von dem aber erneut nur einer verwertet werden kann. Und trotzdem, bei noch 6,5 Sekunden auf der Uhr führt Düsseldorf mit einem Punkt. Der allerletzte Angriff jedoch gehört den Gästen aus Göttingen mit einem Einwurf im Vorfeld. Diesen verteidigt dann Düsseldorf grundsätzlich gut, jedoch zu ungestüm und die Schiedsrichter entscheiden in einem kniffligen Entscheid erneut auf Foul und zwar im Wurfversuch von der Dreierlinie => 3 Freiwürfe für Göttingen und noch 2,6 Sekunden auf der Uhr. Göttingen verwandelt von den Freiwürfen zwei und führt nun seinerseits wieder mit Einem. Und trotzdem bekommt Düsseldorf noch eine Chance. Denn in der allgemeinen Aufregung bietet sich den Gastgebern sogar noch eine Möglichkeit für einen langen Pass mit potenziell freiem Layup. Dieses Unterfangen endet jedoch aufgrund einer eigenen fehlenden Abstimmung im Aus und das Spiel ist gelaufen.
Am Ende eine bittere Niederlage, die zwar vordergründig durch einen zweifelhaften Foulpfiff in der Schlusssekunde entschieden, jedoch durch die Giant davor durch zu viele eigene Fehler verloren wurde und in den sehr guten Göttingern auch einen durchaus verdienten Gewinner fand. Dabei fehlten mit Lambert Brokamp und Chris Igunbor (krank), Alex Kaufmann und Jason Aull (beide verletzt) sowie Anton Beuermann (zwar im Kader aber nach längerer Verletzung noch nicht wirklich einsatzklar) zwar sicherlich auch gleich 5 Spieler, die dem Team unter Umständen eine dringend erforderliche größere Tiefe verliehen hätten. Am Ende waren es aber vor allem die zu vielen individuellen eigenen Fehler (schlechtes Defensivreboundverhalten und für mindestens 20 Punkte vergebene easy Layups), die die unglückliche Niederlage zu verantworten haben. Ein Manko, das leider auch nicht der Galaauftritt von Jan Dübener kompensieren konnte.
Nun bleibt den Düsseldorfern für das kommende Wochenende nur Daumen drücken, denn nur für den Fall, dass Göttingen noch ein Spiel der verbleibenden beiden Spiele gewinnen sollte, sind die jungen Giants in den Playoffs. Ansonsten würde der Weg dann doch noch als Tabellendritter in die undankbare Playdownrunde führen.
Punkte ART Giants: Khoranian 12 Pkt., Ruano, Sando Kanda 5, Adamczyk 17, Beuermann, Thiaw 4, Schwarting 8, Nahreyni 12, Kamp, Dübener 25