Nach Fehlstart: ART Giants verlieren kämpferisches Derby in Münster (105:94)

Foto: Norbert Schulz

In einem hitzigen NRW-Derby vor großer Kulisse mussten sich die ART Giants Düsseldorf am 7. Spieltag dem Tabellenführer WWU Baskets Münster geschlagen geben. Trotz einer starken Schlussphase war ein bitterer Beginn im ersten Viertel entscheidend für die Auswärtsniederlage der Giganten.

Denn zum Start in die Begegnung in der Sporthalle Berg Fidel schockten die Hausherren die Gäste aus Düsseldorf früh und vor allem nachhaltig. Rund 1.600 Zuschauer sahen, wie die WWU Baskets überragend ins Spiel fanden und ein frühes Offensivfeuerwerk zündeten. Bei den ART Giants musste man verzweifelt mit ansehen, wie der Gegner nahezu jeden Wurf einnetzte, während die eigenen Versuche nicht den Weg in den Korb fanden. Es dauerte rund drei Minuten, ehe Mark Gebhardt die ersten Zähler für die Rheinländer markieren konnte (16:2). Münster strotzte vor Selbstvertrauen und nutzte den zügigen Run, um die Führung weiter auszubauen. Mit einem Buzzerbeater von der Dreierlinie konnte Jacob Engelhardt zum Ende des ersten Viertels den eigenen Punktestand immerhin zweistellig gestalten (33:11).

Deutlich energischer kamen die Giganten dann ins zweite Viertel, das Youngster Linus Helmhold mit einem Dreier sowie einem Korbleger eröffnete. Düsseldorf hatte den Fehlstart nun hinter sich gelassen und arbeitete sich Stück für Stück rein in dieses Derby. Nach einem 9:3-Lauf der ART Giants sah sich Baskets-Trainer Björn Harmsen gezwungen, diesen durch eine erste Auszeit schnell zu stoppen. Auch im Rebounding hatten die Gäste nun die Nase vorn, obwohl mit Lennart Boner (grippaler Infekt) eine wichtige Säule unter dem Korb fehlte. Weiterhin nicht zu stoppen im zweiten Viertel waren für die ART Giants die Dreierschützen Ryan Richmond und Thomas Reuter auf Seiten der Münsteraner. Kurz vor der Halbzeitpause taute dann US-Amerikaner Booker Coplin allmählich auf und steuerte wichtige Zähler bei, sodass die Gäste in Schlagdistanz bleiben konnten (50:35).

Nach dem Seitenwechsel gelang erneut den WWU Baskets ein besserer Start, die einen 9:0-Lauf aufs Parkett legten. Hinzu kam, dass Gebhardt aufgrund von muskulären Problemen in der Wade das Spielfeld verlassen musste und es für ihn nicht weiterging. Obwohl sich die Mannschaft von ART Giants-Headcoach Florian Flabb mit viel Energie gegen den starken Auftritt des Spitzenreiters stemmte, zogen die Münsteraner ihr Spiel weiter durch und blickten rund drei Minuten vor Ende des dritten Viertels auf eine 78:49-Führung – der höchste Rückstand aus Düsseldorfer Sicht an diesem Abend. Der starke Coplin sowie sein Landsmann Quadre Lollis Jr. drehten durch Einzelaktionen dann nochmal etwas am Ergebnis vor dem Schlussviertel (82:59).

Und das sollte es so richtig in sich haben: Mit einem Dreierfeuerwerk durch Treffer von Coplin, Finn Pook sowie Andrius Mikutis waren die Gäste plötzlich wieder da (93:77). Bei den ART Giants traf man nun hochprozentiger und war den Baskets ein ebenbürtiger Gegner. Rund vier Minuten vor Schluss nahm Flabb nochmals eine Auszeit, denn er spürte, dass für sein Team wieder etwas möglich sei. Die Rheinländer warfen fortan alles rein in die Schlussminuten. Angeführt vom bockstarken Lollis Jr., der gefühlt überall auf dem Spielfeld zu finden war, und dem mittlerweile deutlich hörbaren Support der mitgereisten Fans aus Düsseldorf kämpften sich die Giganten Stück für Stück weiter ran, sodass der Rückstand eine Minute vor Ende plötzlich nur noch neun Punkte betrug (99:90). Jedoch sollte das starke Comeback leider zu spät kommen und der schwache Start im ersten Viertel konnte nicht mehr wett gemacht werden. Mit einem Dreier sorgte Baskets-Akteur Richmond rund 30 Sekunden vor der Schlusssirene für die Entscheidung. (105:94).

Florian Flabb (Headcoach): „Wir haben eine sehr gute Leistung gebracht, mit der wir alle zufrieden sein können, auch wenn uns die wichtigen zwei Punkte fehlen. Das erste Viertel würde ich aus unserer Sicht weniger als verschlafen bezeichnen, sondern eher so, dass Münster überragend gestartet ist, während wir offene Würfe einfach nicht getroffen haben. Davor muss man dann den Hut ziehen und das erklärt den hohen Rückstand nach dem ersten Viertel. Dieser war dann letztlich einfach zu hoch, trotz des guten Laufs, den wir am Ende hatten. Jeder hat alles in die Waagschale geworfen und wir haben uns vor einer großen Kulisse gut präsentiert. Unsere Mannschaft macht mittlerweile Vieles besser und hat eine Mentalität entwickelt, die uns über weite Strecken erfolgreich machen wird.“

Punkte ART Giants: Engelhardt (13), Lollis Jr. (22), Coplin (31), Mikutis (12), Aunitz, Pook (6), Gebhardt (2), Eromonsele, Helmhold (5), Uzoma (3) und Pobric

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