Kantersieg: ART Giants zünden Dreierfeuerwerk bei Erfolg in Bremerhaven (78:112)
Mit einem deutlichen Auswärtssieg sorgten die ProA-Basketballer der ART Giants Düsseldorf am 3. Spieltag für eine große Überraschung. Bei den favorisierten Eisbären Bremerhaven siegten die Giganten mit 112:78.
Es waren teils ungläubige Blicke nach dem Ertönen der Schlusssirene, die die Stadthalle Bremerhaven durchquerten. Rund 800 Zuschauer hatten kurz zuvor gesehen, wie der Aufsteiger aus Düsseldorf eine exzellente Leistung bot und nun mit den rund 15 mitgereisten Fans, die die weite Reise in den hohen Norden auf sich genommen hatten, den verdienten Auswärtssieg bejubelten. Die Gäste, ohne den erkrankten Mark Gebhardt angereist, um Headcoach Florian Flabb waren es auch, die den besseren Start in diese Begegnung erwischten: Nachdem Adrian Breitlauch für die Eisbären per Korbleger die Partie eröffnete, waren die ART Giants gleich viermal in Folge von der Dreierlinie erfolgreich. Erst netzte Vincent Friederici bei seinem ehemaligen Club zweimal aus weiter Ferne ein, ehe seine Teamkollegen Booker Coplin und Ryan Richmond ebenfalls aus der Distanz die Hausherren schnell zur ersten Auszeit zwangen (4:12). Düsseldorf war hellwach, klaute dem Gegner immer wieder die Bälle, hielt in der Verteidigung gut dagegen und zeigte sich von der Dreierlinie an diesem Tag beinahe unheimlich abgezockt (10:22). Als Coplin den sechsten Dreier reinlegte, zwang er Eisbären-Trainer Steven Key früh zu seiner zweiten Auszeit. Bremerhaven fand überhaupt keine Mittel gegen die selbstbewusste Offensive der Giganten, was auch der 19:37 Zwischenstand nach dem ersten Viertel deutlich machte.
Genau dort knüpften die Rheinländer auch zu Beginn des zweiten Viertels an, als sich Australier Jacob Rigoni ebenfalls in die Schützenliste von der Dreierlinie einreihte. Als die Eisbären dann erstmals etwas Aufwind verspürten und durch leichte Zähler unter dem Korb etwas in Fahrt kamen, stoppte Flabb das aufkommende Scoring der Hausherren schnell mit einer Auszeit (25:42). Zwar zeigte Bremerhaven nun mehr Gegenwehr, aber die ART Giants hielten ihre Intensität weiter sehr hoch und hielten den Gegner durch einfache Zähler von Alexander Möller weiter von sich. Düsseldorf kontrollierte die Partie nach Belieben, legte eine spürbare Spiellust aufs Parkett und traf weiter hochprozentig aus der Distanz. Durch weitere Dreier der beiden Topscorer an diesem Abend, Coplin und Vincent Friederici, gingen die Gäste mit einer deutlichen Führung in die Halbzeitpause (40:65).
Für das Flabb-Team galt es nach dem Seitenwechsel nicht nachzulassen und genauso konzentriert weiterzuspielen, um den sich anbahnenden Sieg nicht noch zu gefährden. Und das taten sie: Nachdem Matthew Frierson das dritte Viertel mit zwei Dreiern für die Gastgeber eröffnete, fanden die Düsseldorfer schnell zurück in ihre Spur. Der bärenstarke Friederici setzte von der Dreierlinie, wie hätte es auch anders sein sollen, ein wichtiges Zeichen (46:79). Und auch Tray Hollowell kam nun mehr und mehr in Wurflaune, netzte ebenfalls aus weiter Ferne ein und sorgte zwischenzeitlich erstmals für einen Vorsprung von 30 Punkten (48:78). Es lief alles nach Plan für die ART Giants, Lennart Boner überzeugte innerhalb der Zone durch sein gewohnt starkes Rebounding und mit einer mittlerweile noch deutlichen Führung ging es ins Schlussviertel (55:93).
Im letzten Abschnitt ging es für die Gäste nur noch darum, den großen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Und das gelang dem Flabb-Team leicht, weil man das Spiel weiter schnell machte und zu keinem Zeitpunkt nachließ, weder offensiv noch defensiv (60:95). Hollowell machte dann, natürlich mal wieder von der Dreierlinie, die 100 Punkte voll und kurz darauf baute US-Amerikaner Chris Rollins die Führung per Dunking sogar auf 40 Punkte (!) aus (62:102). Auf den letzten Metern gönnte Flabb seinen Youngsters dann noch vermehrt Einsatzminuten, denn den ungefährdeten Auswärtssieg ließen sich die ART Giants nicht mehr nehmen, bei dem vor allem die starke Dreierquote von insgesamt 59% verwandelter Würfe (17 von 29) entscheidend war (78:112).
Florian Flabb (Headcoach): „Wir waren über den Großteil des Spiels sehr fokussiert und haben das umgesetzt, was wir uns offensiv wie defensiv vorgenommen hatten. Insgesamt hat unser Team einfach eine sehr gute Leistung gezeigt und der Unterschied zur letzten Woche war, dass wir das auch deutlich konstanter aufs Parkett bringen konnten. Nächste Woche kommt dann Leverkusen ins Castello, das wird wieder ein völlig neues Spiel und wir müssen schauen, dass wir auch dort wieder einen Gameplan haben werden.“
Punkte ART Giants: Richmond (19), Silic (1), Coplin (23), Dizdar, Rollins (8), Möller (8), Hollowell (14), Rigoni (8), Friederici (20) und Boner (11)