JBBL: U16-Giganten kurz vor Einzug in die Playoffs (90:72)

Foto: Norbert Schulz

Zum Ende der Relegationsrunde läuft es bei der JBBL-Mannschaft der ART Giants zunehmend rund und das zum ersten „Endspiel“ um das Erreichen der Playoffs genau zur richtigen Zeit.

Mit dem SC Rist Wedel war der Tabellenzweite bei den Tabellenführern aus Düsseldorf zu Gast (Tabellenführer aber auch nur aufgrund der mehr gespielten Partien als die direkte Konkurrenz) und für die Hausherren galt es nicht nur den Sieg als solches zur Wahrung der Playoff-Hoffnung zu erringen, sondern auch die Hinspielniederlage auszugleichen. Da das Hinspiel mit immerhin 14 Punkten Differenz verloren worden war, eine echte zusätzliche Hypothek und eine gute Voraussetzung für ein echtes Spitzenspiel mit vollkommen offenem Ausgang. Und ein echtes Spitzenspiel wurde es: Nicht nur in Sachen Spannung und Dramatik, sondern auch aufgrund der Spielqualität als solcher, schließlich standen sich mit Wedel und Düsseldorf zwei Mannschaften gegenüber, die beide auf schönen und sehr teamorientierten Basketball setzen.

Von Beginn an ging es offensiv auf beiden Seiten gut los. Wedel hatte eine nahezu perfekte Trefferquote aus dem Feld, während die Düsseldorfer durch einfache Fastbreaks zu punkten wussten und nach fünf Minuten stand es bereits 16:11. Das Momentum war bei den ART Giants, was aber nicht von Dauer sein sollte. Es folgten einige Unachtsamkeiten auf Seiten der Gastgeber und Rist Wedel riss plötzlich das Spiel an sich. Ein 13:2-Run der Gäste folgte und das erste Viertel endete mit einem 20:24-Rückstand aus Sicht der jungen ART Giants.

Die Viertelpause kam also zur rechten Zeit und Düsseldorf wusste diese auch zu nutzen. Die Mannen um das Trainergespann Konrad Beuermann und Nikos Diederichs gingen ab nun wieder konzentrierter zu werke und eine Drangphase der Hausherren folgte. Bis zur 17. Minute konnten die Gäste 19 Düsseldorfer Punkten nur fünf eigene entgegensetzen und die erste komfortablere Führung (42:31) war herausgespielt. Aber erneut schafften die sehr guten Wedeler einen Turnaround. Nach einem kurzen hin und her auf Augenhöhe nutzten die Gäste die letzte Minute vor der Halbzeit zu einem eigenen 10:2-Run und der schöne Vorsprung war auf drei Punkte zusammengeschmolzen.

Mit 48:45 aus Sicht der Hausherren ging es in Sachen Punkten weitestgehend ausgeglichen in die Pause, aber bereits zu diesem Zeitpunkt zeichneten sich zwei gravierende Unterschiede ab: Zum einen schafften es die Düsseldorfer die hohe Energie der Hamburger Gäste mit weniger Fouls zu matchen, zum anderen waren vor allem die Einsatzminuten auf Seiten der Rheinländer viel besser verteilt. Auf der Düsseldorfer Seite waren die intensiven ersten zwanzig Minuten auf insgesamt acht Schultern gut verteilt, während auf Seiten der Wedeler bereits drei Spieler mit über 16 Minuten „auf der Uhr“ unterwegs waren und insgesamt nur sechs Spieler echte Spielanteile zu verzeichnen hatten.

Viertel drei sollte bereits den ersten Kräfteverschleiß der Gäste zeigen. Düsseldorf kam hellwach aus der Kabine und bis zur 28. Minute folgte eine echte Demonstration der Stärke. 21 Düsseldorfer Punkten standen lediglich sieben Wedeler Punkte gegenüber und eine 17-Punkte-Führung war herausgearbeitet. Dabei war besonders herausragend, dass sich an diesem Lauf insgesamt sechs Düsseldorfer Spieler im Scoreboard beteiligen konnten, Teambasketball also! Zu diesem Zeitpunkt war dann auch das Hinspielergebnis zum ersten Mal egalisiert. Und noch einmal bäumte sich Wedel auf. Es folgten sechs Punkte bis zum Viertelende des dritten Abschnitts und drei weitere zu Beginn von Abschnitt vier, während sich bei Düsseldorf erneut der Schlendrian einschlich und keine weiteren eigenen Punkte folgten (Spielminute 31 = 69:61).

Dies aber war das letzte echte Aufbäumen von Wedel und das Energielevel der Gäste war im Wesentlichen aufgebraucht. Düsseldorf zog erneut die Zügel an und Wedel musste abreißen lassen. Eine 17:3-Phase der Gastgeber folgte, in der nun kurz vor allem Seny Thiaw das Heft offensiv an sich reißen konnte (7 Punkte am Stück), und in Minute 38 stand ein 86:64 auf der Anzeigetafel. Zwar versuchten die Gäste nun noch einmal alles, aber Düsseldorf konnte das Ergebnis erfolgreich bis zum Ende verwalten. Nicht nur der Sieg als solches war mit dem Endergebnis von 90:72 eingetütet, sondern auch die 14-Punkte-Hinspielniederlage durch die 18-Punkte-Differenz gekontert. Ein vor allem dank der tieferen Bank erspieltes tolles Ergebnis und beste Voraussetzungen für die verbleibenden zwei Relegationsspiele, aus denen nun tatsächlich ein einziger weiterer Sieg für das sichere Erreichen der Playoffrunde reichen sollte.

Aus dem insgesamt sehr starken Düsseldorfer Team konnten sich dieses Mal Alex Kaufmann mit insbesondere einer sehr starken ersten Halbzeit sowie Max Adamczyk als Topscorer hervorheben, weiterhin führte Aufbauspieler Daron Khoranian wieder einmal sehr geschickt Tempo und Spiel. Vor allem aber wurden vom gesamten Team die Vorgaben des Trainerteams hervorragend umgesetzt. Sollte nun noch die schwache Freiwurfquote (7 von 17 = 47%) und die Schwächen in der Verteidigung von gegnerischen Einwurfplays in den kommenden Spielen gegen Bremerhaven und zuletzt gegen den stärksten Konkurrenten aus Göttingen in den Griff bekommen werden, sollte einem Einzug in die Playoffrunde nichts mehr im Wege stehen.

Punkte ART Giants: Khoranian (11), Ruano (6), Brokamp, Sando Kanda, Adamczyk (21), Beuermann, Thiaw (13), Schwarting, Nahreyni (9), Igunbor (6), Kaufmann (13), Dübener (11)

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